Irmgard Keun geht zunächst auf eine evangelische Mädchenschule, dann auf eine Handelsschule und nimmt anschließend Privatunterricht in Stenografie und Schreibmaschine. Sie ist Stenotypistin und Schauspielerin, bis sie – ermutigt von Alfred Döblin – zu schreiben beginnt.
1933 und 1934 werden Keuns Bücher beschlagnahmt und verboten. Sie ist 1936 bis 1940 im Exil (Belgien und Holland), wo die Romane »Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften«, »Nach Mitternacht«, »D-Zug dritter Klasse« und »Kind aller Länder« entstehen. Egon Erwin Kisch, Hermann Kesten, Stefan Zweig, Ernst Toller, Ernst Weiß und Heinrich Mann zählen in dieser Zeit zu ihren Freunden. 1940, nach dem Einmarsch der Deutschen in die Niederlande, kehrt Irmgard Keun nach Deutschland zurück und lebt bis 1945 in der Illegalität.
In der Nachkriegszeit arbeitet Keun als Journalistin für den Hörfunk, Kabarett und Zeitungen. Als Schriftstellerin hatt sie keinen Erfolg mehr, sie leidet an Alkoholismus und verarmt. 1966 wird sie entmündigt und in die Psychiatrie eingewiesen. 1972 entlassen, lebt sie zurückgezogen. Ein großer Magazin-Artikel macht Keun und ihre Werke wieder bekannt, es gibt Neuauflagen und ihre finanzielle Situation entspannt sich. 1982 stirbt sie an Lungenkrebs.