Hermann Heinrich Becker

Hermann_heinrich_becker_gemalt_von_julius_schrader

* 15.08.1820 in Elberfeld

09.12.1885 in Köln

Politik

LAGE DES GRABES: HWG, zwischen Weg M und Weg T

1847 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Göttingen
1849 Chefredakteur der »Westdeutschen Zeitung« (demokratisch, antipreußisch) (bis 1850)
1852 einer der Hauptangeklagten im Kölner Kommunistenprozess, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, Verbot, Köln zu betreten, fünf Jahre Festungshaft
1870 Oberbürgermeister in Dortmund
1862 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (bis 1872)
1871 Mitglied des Deutschen Reichstages (bis 1874)
1875 Oberbürgermeister der Stadt Köln (bis 1885)

Hermann Heinrich Becker war ein deutscher Politiker. Er hatte den Spitznamen »der rote Becker«; ob sich das auf seine roten Haare oder seine republikanische Gesinnung bezog, lässt sich heute nicht mehr klären. Er nahm an der gescheiterten Revolution 1848/49 als Redner und Journalist teil, hatte Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels. Allerdings wollte er ihrer Radikalität nicht folgen. Seine Verurteilung im Kölner Kommunistenprozess 1852 erfolgte wohl aufgrund eines von der Polizei gefälschten Protokollbuches.

In seine Amtszeit als Oberbürgermeister in Köln fällt die Fertigstellung des Doms 1880. Große wirtschaftliche Bedeutung hatte der Abriss der Stadtmauer 1881. Nach langwierigen Verhandlungen kaufte die Stadt Köln der preußischen Regierung die militärischen Befestigungsanlagen ab, obwohl sie sie seinerzeit selbst auf eigene Kosten gebaut hatte. In der Folgezeit expandierte die Stadt und konnte einen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen.

Statue des Hermann Heinrich Becker (links) am Kölner Rathaus. Rechts: Karl Marx

Hermann Heinrich Becker setzt sich auch als Oberbürgermeister das Ziel, soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Mit seiner Modernisierungspolitik wollte er die wirtschaftliche und soziale Notlage großer Teile der Bevölkerung lindern. Am Rathausturm gibt es eine Figur des »roten Becker«, zwischen Mediapark und Hansaring heißt eine Straße »Hermann-Becker-Straße«. 

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