Hermann Heinrich Becker war ein deutscher Politiker. Er hatte den Spitznamen »der rote Becker«; ob sich das auf seine roten Haare oder seine republikanische Gesinnung bezog, lässt sich heute nicht mehr klären. Er nahm an der gescheiterten Revolution 1848/49 als Redner und Journalist teil, hatte Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels. Allerdings wollte er ihrer Radikalität nicht folgen. Seine Verurteilung im Kölner Kommunistenprozess 1852 erfolgte wohl aufgrund eines von der Polizei gefälschten Protokollbuches.
In seine Amtszeit als Oberbürgermeister in Köln fällt die Fertigstellung des Doms 1880. Große wirtschaftliche Bedeutung hatte der Abriss der Stadtmauer 1881. Nach langwierigen Verhandlungen kaufte die Stadt Köln der preußischen Regierung die militärischen Befestigungsanlagen ab, obwohl sie sie seinerzeit selbst auf eigene Kosten gebaut hatte. In der Folgezeit expandierte die Stadt und konnte einen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen.
Hermann Heinrich Becker setzt sich auch als Oberbürgermeister das Ziel, soziale Gerechtigkeit zu schaffen. Mit seiner Modernisierungspolitik wollte er die wirtschaftliche und soziale Notlage großer Teile der Bevölkerung lindern. Am Rathausturm gibt es eine Figur des »roten Becker«, zwischen Mediapark und Hansaring heißt eine Straße »Hermann-Becker-Straße«.