Wilhelm Riphahn

* 25.07.1889 in Köln

27.12.1963 in Köln

Kunst

LAGE DES GRABES: Weg V, zwischen Weg E und F

1913 Ab diesem Jahr selbstständiger Architekt in Köln
1950 Ehrendoktorwürde der TH Braunschweig
1953 Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
1955 Berufung zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste in Berlin

Der Architekt macht eine Lehre an der Kölner Baugewerkschule und hospitiert an den Technischen Hochschulen München, Dresden und Berlin. Riphahn unterhält ein eigenes Architekturbüro in Köln, er ist Mitglied im Deutschen Werkbund und in der Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe. 

Riphahn prägt mit Einzelbauten und Ensembles ein halbes Jahrhundert lang das Stadtbild seiner Heimatstadt Köln: Zahlreiche Privathäuser, die Oper, die Hahnenstraße mit British Council und das Institut Francais sind einige der bekannten Werke. Mit dem Bau der Bastei am Rheinufer gelingt ihm 1924 der Durchbruch als einer der führenden Architekten der 1920er Jahre. Diese Zeit stellt eine historische Zäsur in der neueren Architekturgeschichte dar. Eine neuartige, auf Stadtstrukturen und Siedlungsformen gerichtete Baukunst entsteht – das sogenannte Neue Bauen bzw. der International Style.

Die Bastei in Köln wurde 1924 errichtet

Entscheidende Impulse kommen von der niederländischen Gruppe De Stijl, die Riphahn vor Ort studiert. De Stijl gehört zu den Künstlervereinigungen, die sich über die Architektur mit der Großstadterfahrung unter den gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der Zeit auseinandersetzt. Die neue Architektur wird als urbanistische Aufgabe verstanden, die dem modernen Leben adäquate und zukunftsweisende Räume geben soll. 

Bereits während seiner Ausbildung arbeitet Riphahn für Bruno Taut und ist beeinflusst von diesem führenden Vertreter des Deutschen Werkbundes im Siedlungsbau. Ab 1918 wendet sich Riphahn verstärkt Siedlungen zu. Mit »Grüner Hof« (1922-24) verwirklicht Riphahn in Köln-Mauenheim erstmals in Deutschland eine um einen begrünten Innenhof angeordnete Siedlung in Zeilenbauweise. Der Einfluss des Neuen Bauens zeigt sich klar bei den Projekten »Blauer Hof« (1926-27) und »Weisse Stadt« (1929-32) in Köln-Buchforst: Hier entstehen funktionale, kubische Wohnblöcke. 

Es folgen Bauaufgaben für Gastronomie und Industrie, Riphahn realisiert Geschäftshäuser, Kirchen und Lichtspielhäuser. Sein » elementar-plastisches Raumempfinden« und viel Anerkennung von Institutionen führen zur Verleihung des Ehrendoktortitels. Als Träger des Grossen Kunstpreises des Landes NRW und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin gelingt Riphahn der Sprung in den Kreis der deutschen Architektur-Avantgarde. Neben Schwarz gehört er zu den frühesten Planern des Kölner Wiederaufbaus, unter anderem mit einer der ersten realisierten Geschäftstrassen in Deutschland, der Hahnenstrasse. Riphahns Hauptwerk ist zweifellos der Bauten-Komplex Opernhaus mit Schauspielhaus in Köln – man ist sich über die Bedeutung der neuen Kultureinrichtung in dem wiedererstehenden Köln sehr bewusst.

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