Denkmal des Monats

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Der «Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz» stellt traditionell im November ein Grabmal vor. Am 27.11.22 waren es sogar drei Grabdenkmäler, zu denen Alexander Hess, stellvertretender Vorsitzender des Regionalverbandes Köln, führte.

Wer nun erwartet hatte, eindrucksvolle, kunsthistorisch einnehmende Grabaufbauten zu sehen, sah sich getäuscht – mit Absicht. Alexander Hess ging es darum, Denkmäler zu zeigen, die einem mehr oder weniger starken Verfall zu Opfer gefallen sind, die es aber unbedingt zu erhalten gilt.

Prominentestes Grab ist sicher die Anlage der Bankiers-Familie Herstatt in der Nähe des Haupttores II an der rechten Seite des Hauptweges, wenn man von der Aachener Straße kommt (siehe Bild oben). Die Grabplatten sind zum Teil verrutscht, durch Überwachsungen und gefallenes Laub sind die Inschriften teilweise unleserlich. Hier wäre mit relativ geringem Aufwand ein deutlich besserer Zustand zu erreichen.

Das Grabmal der Familie Fischer an der Millionenallee stammt aus der wilhelminischen Zeit und könnte ein beeindruckendes Monument der Begräbniskultur sein (siehe Bild nächste Seite, oben). Leider befinden sich die Begrenzungsmauern und die Grabstele in einem Zustand des weitgehenden Zerfalls. Es heißt zwar, dass die Anlage vor längerer Zeit adoptiert wurde, allerdings wurde bisher nichts investiert, um den Zustand zu verbessern.

Das Grabmal der Familie Bleienheuft (Bild unten) am westlichen Nord-Süd-Hauptweg ist der Reformkunst aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zuzuordnen. Die linke Wange des Grabaufbaus ist umgefallen, hier könnte man mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln einen angemessenen Zustand erreichen.

Es ist ein großes Verdienst des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, auf den Verfall von Grabdenkmälern hinzuweisen. Der Melaten-Friedhof ist, wie andere historische Friedhöfe, ein steingewordenes Geschichtsbuch. Wenn aber Gräber verfallen, geht Geschichte verloren. https://www.rheinischer-verein.de/de/startseite_1.html

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